Geschichtliche Entwicklung – Tai Chi Chuan

Tai Chi bedeutet wörtlich übersetzt das „erhabene Letzte“, und Chuan an das „Kämpfen mit leerer Faust“.

Das bedeutet: die Bewegungen sind minimalistisch, entspannt, sie wirken weich – getreu dem Grundsatz: „das Weiche wird über das Harte siegen“.

Es ist ein Kampf ohne Waffen, auch unter dem Begriff „Schattenboxen“ bekannt. Tai Chi kommt aus der chinesischen Kunst der Selbstverteidigung und kann auf eine Jahrtausend alte Tradition zurückblicken.

Der Sage nach, soll der herausragender Shaolinkämpfer, Zhang Sanfeng, der zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert lebte, sich nach einem bewegten Leben in die Wudang Berge zurückgezogen haben, um den Daoismus zu lernen.

Durch die Beobachtung eines Kampfes zwischen einem Kranich und einer Schlange, bei der die Schlange durch geschicktes Ausweichen dem Kranich überlegen war, entwickelte er einen neuen Kampfstil.
Das Prinzip dieser inneren Kampfkunst beruht nicht auf der Ausübung von äußerer Kraft und Stärke, sondern die Tai Chi-Techniken reduzieren den eigenen Kraftaufwand bei steigender Effizienz.

Das bedeutet: die Bewegungen sind minimalistisch, entspannt, sie wirken weich – getreu dem Grundsatz: „das Weiche wird über das Harte siegen“.

Im Laufe der Zeit hat sich im Tai Chi ein Bedeutungswandel vollzogen, weg von der Kampfkunst hin zu einer Form, die den gesundheitlichen Aspekt betont.

So ist die Peking Form entstanden, mit ihren 24 Bildern.
Diese wurde von der chinesischen Regierung 1956 entwickelt und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Cheng Manching, der 1899 – 1974 lebte, ist es zu verdanken, dass sich Tai Chi (Jang-Stil) im Westen ausbreitete.

Tai Chi ist heute bei uns im Westen in erster Linie eine Bewegungsmeditation, die dem Widerherstellen des inneren Gleichgewichts dient.
Beim Übern der äußeren Form haben sich genau festgelegte Bewegungsabläufe herauskristallisiert, die zu den so genannten Formen aneinandergefügt wurden.

Quellen:

Lao Tse: Tao Te King, übersetzt von Richard Wilhelm, Köln/München, 1978 Marianne Beuchert, Die Gärten Chinas, Frankfurt am Main, 1998
Mögling, Barbara und Klaus, Handbuch für Tai Chi Chuan und Körperarbeit, Aachen, 1998